5 Fragen an Arnold Marty zu den Trends der Heizungsbranche
Unsere Reihe zu den Trends der Branche geht in die letzte Runde. Arnold Marty verrät uns als drittes Mitglied im Eturnity Verwaltungsrat, wie die Schweizer Heizungsbranche sich entwickelt.
Als früherer CEO der TOBLER Haustechnik und heutiger Managing Director bei der Lenovo Schweiz GmbH, vereint Arnold Marty die Expertise aus Gebäudetechnik und Informationstechnologie.
Als früherer CEO der TOBLER Haustechnik und heutiger Managing Director bei der Lenovo Schweiz GmbH, vereint Arnold Marty die Expertise aus Gebäudetechnik und Informationstechnologie.
Unsere 5 Fragen zu Trends in der Heizungsbranche:
1. Herr Marty, zu Beginn des Interviews stelle ich einleitend jedem Interviewpartner, wie zuvor Kurt Lüscher, die gleiche Frage. Sie waren und sind vor allem im Gebäude- und IT-bereich tätig.
Was würden Sie sagen, waren die großen Branchen-Fortschritte der vergangenen zehn Jahre im Heizungsmarkt und wie zufrieden sind Sie persönlich damit, wo wir heute stehen?
Sicherlich ist die Beschleunigung des Zuwachses an nicht-fossilen Heizungsanlagen ein großer Fortschritt, allen voran die energieeffizienten Wärmepumpen. Auch wenn die Entwicklung in den letzten Jahren schon sehr vielversprechend ist, wäre ein noch schnellerer Wandel aber wünschenswert.
Mit dem angehenden Wechsel, hin zu alternativen Energieträgern, hat auch die Digitalisierung langsam den Einzug in den Heizungsmarkt geschafft. Nicht nur in Form von digitalen Prozessen und Anwendungen, sondern auch in der Produkteentwicklung. Durch die Möglichkeit Produkte „remoteˮ ansteuern zu können, sind die Geräte heute in der Lage nicht nur Daten zu empfangen, sondern auch zu senden. Dies ermöglicht ganz neue Möglichkeiten der Effizienzverbesserung auf allen Ebenen.
2. Ist eine stärkere Ausrichtung auf Kundenbedürfnisse etwas, dass im Gebäude-, allen voran im Heizungssektor, noch starken Anpassungsbedarf hat? Wie ist da der Stand?
Ja, wie eigentlich fast überall. Das zieht sich durch von der Beratung, über die Installation und vor allem bis hin zum Betrieb.
Da Klimaschutz und der Umgang mit fossilen Brennstoffen und deren Alternativen immer mehr in den Fokus unserer Gesellschaft rücken, wird auch die Heizung mental aus dem Keller geholt. Da eine Heizung uns normalerweise über Jahrzehnte begleitet, ist der effiziente Betrieb enorm wichtig. Wie geht es der Anlage, wie effizient arbeitet sie, braucht es Anpassungen, wann ist ein Wechsel sinnvoll? All das sind Fragen, die sich zunehmend in den Vordergrund drängen. Hier kann die Digitalisierung extrem helfen, die Kundenbedürfnisse zentral zu verankern und dem Kunden den Nutzen sichtbar zu machen.
Das funktioniert zum Beispiel in Form von Apps oder Online-Portalen. Im Übrigen sind das nicht nur Themen für den Eigenheim-Nutzer, vielmehr ist dies auch von hoher Bedeutung für Facility Management, Investorengruppen und sonstige Interessengruppen.
3. Wie sehr unterscheidet sich der Heizungsmarkt in der Schweiz vom benachbarten Ausland und wie bewerten Sie die Situation aus Ihrer Sicht?
Die prozentuale Verbreitung von nicht-fossilen Heizungsanlagen in der Schweiz ist dem europäischen Durchschnitt weit voraus und die Durchdringung von Wärmepumpen ist höher als im benachbarten Ausland.
Darüber hinaus beobachte ich gesetzlich und gesellschaftlich höhere Anforderungen an Energieeffizienz und Lärmemissionen in der Schweiz.
Auch beim Unterhalt der Anlagen stelle ich Unterschiede fest. Dieser wird in der Schweiz nicht nur von Installateuren erbracht, wie das z. B. in Deutschland der Fall ist, sondern auch von Herstellern oder Großändlern.
4. Gerade weil Sie das Know-How aus zwei doch scheinbar unterschiedlichen Bereichen mitbringen, Gebäudetechnik und IT, würde uns interessieren:
4.1 Wird es vor allem in den kommenden zehn Jahren vermehrt Schnittstellen geben und wie werden diese aussehen?
Grundsätzlich glaube ich, dass alles was digitalisiert werden kann, auch digitalisiert wird. Die Haustechnik stellt da keine Ausnahme dar.
Damit zieht die Informationstechnologie (IT) auch in die Haustechnik ein, was heute auch zum Teil schon der Fall ist. Nur wird sich dieser Trend noch massiv verstärken und ganz neue Möglichkeiten eröffnen. So werden Sensoren, Aktoren und weitere Geräte der Haustechnik, welche bis anhin noch mehrheitlich eine einzige Funktion erfüllen, miteinander kommunizieren und somit Aktionen „eigenständigˮ ausführen können.
Das IoT (Internet of Things) wird auch vor der Haustechnik nicht Halt machen. Das Thema der verschiedensten Schnittstellen wird sich über die Zeit lösen und ich gehe davon aus, dass man sich auf „Standardsˮ, die über die verschiedenen Gewerke reichen, einigen kann. Dies würde die Effizienz bei allen enorm erhöhen und den Know-How-Aufbau beschleunigen.
4.2 Wie können wir uns die Heizungslandschaft in zehn Jahren vorstellen?
Die fossilen Technologien werden aus dem Neubau verschwunden sein. Bei den installierten Anlagen wird jedoch auch dann noch großer Nachholbedarf sein, weil die Sanierung der bestehenden Anlagen nur sehr langsam passiert.
Die Politik sollte hier viel größere Anreize schaffen und die Förderbeitragskomplexität massiv verringern, um diesen Prozess zu beschleunigen. 5. Was kann die Schweiz tun, um Heizungsinstallateuren die tägliche Arbeit zu erleichtern und die Geschwindigkeit der Prozesse zu erhöhen? Was die Schweiz tun kann, vermag ich nicht zu beantworten. Allerdings können Firmen wie Eturnity stark dazu beitragen durchgängige, elektronische Prozesse von der Angebotserstellung, über die Beratung, bis zur Installation und Wartung der Anlage zur Verfügung zu stellen. Und das wird viele komplizierte, langwierige und manuelle Arbeitsschritte beim Installateur überflüssig machen! Innovative Firmen derart zu unterstützen, das ist ein wichtiger Schritt. Vielen Dank für das Interview!
1. Herr Marty, zu Beginn des Interviews stelle ich einleitend jedem Interviewpartner, wie zuvor Kurt Lüscher, die gleiche Frage. Sie waren und sind vor allem im Gebäude- und IT-bereich tätig.
Was würden Sie sagen, waren die großen Branchen-Fortschritte der vergangenen zehn Jahre im Heizungsmarkt und wie zufrieden sind Sie persönlich damit, wo wir heute stehen?
Sicherlich ist die Beschleunigung des Zuwachses an nicht-fossilen Heizungsanlagen ein großer Fortschritt, allen voran die energieeffizienten Wärmepumpen. Auch wenn die Entwicklung in den letzten Jahren schon sehr vielversprechend ist, wäre ein noch schnellerer Wandel aber wünschenswert.
Mit dem angehenden Wechsel, hin zu alternativen Energieträgern, hat auch die Digitalisierung langsam den Einzug in den Heizungsmarkt geschafft. Nicht nur in Form von digitalen Prozessen und Anwendungen, sondern auch in der Produkteentwicklung. Durch die Möglichkeit Produkte „remoteˮ ansteuern zu können, sind die Geräte heute in der Lage nicht nur Daten zu empfangen, sondern auch zu senden. Dies ermöglicht ganz neue Möglichkeiten der Effizienzverbesserung auf allen Ebenen.
2. Ist eine stärkere Ausrichtung auf Kundenbedürfnisse etwas, dass im Gebäude-, allen voran im Heizungssektor, noch starken Anpassungsbedarf hat? Wie ist da der Stand?
Ja, wie eigentlich fast überall. Das zieht sich durch von der Beratung, über die Installation und vor allem bis hin zum Betrieb.
Da Klimaschutz und der Umgang mit fossilen Brennstoffen und deren Alternativen immer mehr in den Fokus unserer Gesellschaft rücken, wird auch die Heizung mental aus dem Keller geholt. Da eine Heizung uns normalerweise über Jahrzehnte begleitet, ist der effiziente Betrieb enorm wichtig. Wie geht es der Anlage, wie effizient arbeitet sie, braucht es Anpassungen, wann ist ein Wechsel sinnvoll? All das sind Fragen, die sich zunehmend in den Vordergrund drängen. Hier kann die Digitalisierung extrem helfen, die Kundenbedürfnisse zentral zu verankern und dem Kunden den Nutzen sichtbar zu machen.
Das funktioniert zum Beispiel in Form von Apps oder Online-Portalen. Im Übrigen sind das nicht nur Themen für den Eigenheim-Nutzer, vielmehr ist dies auch von hoher Bedeutung für Facility Management, Investorengruppen und sonstige Interessengruppen.
3. Wie sehr unterscheidet sich der Heizungsmarkt in der Schweiz vom benachbarten Ausland und wie bewerten Sie die Situation aus Ihrer Sicht?
Die prozentuale Verbreitung von nicht-fossilen Heizungsanlagen in der Schweiz ist dem europäischen Durchschnitt weit voraus und die Durchdringung von Wärmepumpen ist höher als im benachbarten Ausland.
Darüber hinaus beobachte ich gesetzlich und gesellschaftlich höhere Anforderungen an Energieeffizienz und Lärmemissionen in der Schweiz.
Auch beim Unterhalt der Anlagen stelle ich Unterschiede fest. Dieser wird in der Schweiz nicht nur von Installateuren erbracht, wie das z. B. in Deutschland der Fall ist, sondern auch von Herstellern oder Großändlern.
4. Gerade weil Sie das Know-How aus zwei doch scheinbar unterschiedlichen Bereichen mitbringen, Gebäudetechnik und IT, würde uns interessieren:
4.1 Wird es vor allem in den kommenden zehn Jahren vermehrt Schnittstellen geben und wie werden diese aussehen?
Grundsätzlich glaube ich, dass alles was digitalisiert werden kann, auch digitalisiert wird. Die Haustechnik stellt da keine Ausnahme dar.
Damit zieht die Informationstechnologie (IT) auch in die Haustechnik ein, was heute auch zum Teil schon der Fall ist. Nur wird sich dieser Trend noch massiv verstärken und ganz neue Möglichkeiten eröffnen. So werden Sensoren, Aktoren und weitere Geräte der Haustechnik, welche bis anhin noch mehrheitlich eine einzige Funktion erfüllen, miteinander kommunizieren und somit Aktionen „eigenständigˮ ausführen können.
Das IoT (Internet of Things) wird auch vor der Haustechnik nicht Halt machen. Das Thema der verschiedensten Schnittstellen wird sich über die Zeit lösen und ich gehe davon aus, dass man sich auf „Standardsˮ, die über die verschiedenen Gewerke reichen, einigen kann. Dies würde die Effizienz bei allen enorm erhöhen und den Know-How-Aufbau beschleunigen.
4.2 Wie können wir uns die Heizungslandschaft in zehn Jahren vorstellen?
Die fossilen Technologien werden aus dem Neubau verschwunden sein. Bei den installierten Anlagen wird jedoch auch dann noch großer Nachholbedarf sein, weil die Sanierung der bestehenden Anlagen nur sehr langsam passiert.
Die Politik sollte hier viel größere Anreize schaffen und die Förderbeitragskomplexität massiv verringern, um diesen Prozess zu beschleunigen. 5. Was kann die Schweiz tun, um Heizungsinstallateuren die tägliche Arbeit zu erleichtern und die Geschwindigkeit der Prozesse zu erhöhen? Was die Schweiz tun kann, vermag ich nicht zu beantworten. Allerdings können Firmen wie Eturnity stark dazu beitragen durchgängige, elektronische Prozesse von der Angebotserstellung, über die Beratung, bis zur Installation und Wartung der Anlage zur Verfügung zu stellen. Und das wird viele komplizierte, langwierige und manuelle Arbeitsschritte beim Installateur überflüssig machen! Innovative Firmen derart zu unterstützen, das ist ein wichtiger Schritt. Vielen Dank für das Interview!
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