Hier kommt vor allem die Brennwerttechnik ins Spiel, eine Heiztechnologie auf Basis von Gas und Öl. Wird eine alte Gasheizung gegen eine Heizung mit Gas-Brennwerttechnik getauscht kann das laut BDH entscheidend dazu beitragen, den privaten Energieverbrauch zu senken. Wenn diese dann noch mit einer solarthermischen Anlage kombiniert würde, dann sogar noch mehr.
Sowohl Gas als auch Öl und Strom können in Zukunft auch grünere Anteile zur Dekarbonisierung im Wärmemarkt beisteuern und haben demnach sogar noch weiteres Potential. Explizit sprechen wir hierbei von
Green Gas/Biomethan und
E-Fuel (synthetischer Kraftstoff).
In anderen europäischen Ländern, wie Frankreich und Italien ist die Situation ähnlich wie in Deutschland. In diesen Ländern gibt es eine sehr starke Verbreitung von Gas und Öl (Quelle:
EHI, 2017). Schweden wiederum ist stark von der Wärmepumpe geprägt. Über die Hälfte der Geräte ist dort mit einer Wärmepumpe ausgestattet. Abhängig ist das allerdings immer von den jeweiligen Markt-Gegebenheiten, also der Energieträger-Verteilung.
Das bewegt Endkunden des Heizungsmarkts
Heiztechnologie ist ein komplexes Thema. Umso wichtiger ist den Endkunden eine unkomplizierte Lösung und Beratung. Die findet immer mehr auch online statt, sei es durch
digitale Tools oder Plattformen der Heizungsindustrie. Dabei die Inhalte möglichst verständlich und einfach zu halten, darauf kommt es an.
Die Kriterien, die Endkunden schlussendlich aber dazu bewegen, sich für eine Heizungsart zu entscheiden, sind ganz individuell. Monetäre Gründe liegen hier meist vor dem persönlichen Beitrag zur Energiewende. Die Rolle der Kundenberater, Installateure und der Politik ist an dieser Stelle besonders wichtig. Ganz nach dem Leitbild "Informieren und bewegen".
Ein ganz bestimmtes Kriterium für die optimale Heizungstechnologie gibt es aber nicht. Die Recherchen zeigen, insgesamt spielen immer die individuellen technischen Bedingungen eine Rolle sowie der Investitionspreis, Amortisationszeiten und die Förderkulisse.
Die Heizungsbranche ist innovationsgetrieben
Bereits vor der Situation durch Corona war im Heizungsmarkt der Trend zur Digitalisierung ganz klar gegeben. Bereits in den letzten Jahren hat sich die Digitalisierung zu einem der Top-Themen der Heizungsindustrie entwickelt (BDH, 2019)
Der Trend wird wohl auch zukünftig zunehmen und durch Corona sicherlich auf Seiten des Vertriebs weiter durch
entsprechende Tools verstärkt, aber auch in der Heizungstechnologie eine immer wichtigere Rolle einnehmen. Neue Heizungen sind mittlerweile internetfähig und per App bedienbar.
Aber auch für das Gebäude der Zukunft spielt die Digitalisierung eine entscheidende Rolle, über ein digitales Management-System werden Verbraucher und Erzeuger intelligent verknüpft. Laut Aussagen des BDH wird hier ein grundsätzlicher Wechsel stattfinden. Weg von einer Stromerzeugung, die anhand des Verbrauchs optimiert wird und hin zu einer Steuerung des Verbrauchs, abhängig von der Verfügbarkeit von Energie aus erneuerbaren Quellen.
Die Technik, die es herfür braucht, sei da. Über 700 Mio. Euro Ausgaben gingen deshalb im vergangen Jahr wohl auch an Forschung und Entwicklung. Das dürfte unter anderem zeigen, was für eine große Rolle Digitalisierung spielt.
Um die im Wärmemarkt brachliegenden Potentiale zu heben, empfiehlt es sich als GebäudebesitzerInnen, immer einen expliziten Sanierungs- und Modernisierungsplan zu erstellen und so intensiver mit seiner Heizungstechnologie zu beschäftigen. Bereits im Voraus, damit wird zukünftig vermieden, dass der Heizungsmarkt in Deutschland veraltet.
Bilder: © BDH