Heizen ist ein sehr relevantes Thema – nicht nur für GebäudebesitzerInnen, auch für die Energie- und Umweltpolitik. Eine optimale Kundenberatung zu Heiztechnologien ist gefragter denn je, letztendlich geht es darum, die Wünsche aller bei der Anschaffung eines neuen oder bei Modernisierung eines bestehenden Heizsystems einzubeziehen. Wir haben bei Silvio Di Pietro, Verkaufsleiter und Mitglied der Geschäftsleitung bei der Domotec AG, nachgefragt, welche Heizsysteme aktuell in der Schweiz in Frage kommen und was die Mehrzahl der Kunden sich überhaupt wünscht.
Die Investition in einen Heizungsersatz oder gar in eine neue Heiztechnologie bereitet Kunden oft Kopfzerbrechen. Schliesslich handelt es sich um eine grosse und langfristige Investition, die den Energiehaushalt für viele Jahre stark beeinflusst. Möglichst ökologisch neutral soll sie sein, aber dennoch günstig und am besten mit geringen Unterhaltskosten. Welche Faktoren entscheiden zum Schluss über das optimale Heizsystem?
Mit dem Kunden zum optimalen Heizsystem
Je nach Gebäudeart und den individuellen Kriterien, muss gut überlegt sein, wie zukünftig geheizt werden soll. Was es braucht, ist eine gute Beratung, um letztendlich die richtige Entscheidung zum Heizsystem zu treffen. Laut Di Pietro von der
Domotec AG kann dies nur durch eine kundenspezifische Analyse gewährleistet werden: "Je nach Bedürfnis des Kunden müssen Faktoren wie tiefe Investitionskosten, Amortisationszeiten, tiefe Unterhaltskosten und tiefer CO
2-Ausstoss berücksichtigt werden. Als Fachberater sollte dem Kunden die ganze Wertschöpfungskette aufgezeigt werden. Dazu gehören neben den messbaren Faktoren auch die Soft-Faktoren."
Das beginne bereits beim Produktionsort, führe über die Logistikkette, bis zur Entsorgung. Dabei sollte der Kundenberater flexibel bleiben, denn bei der Wirtschaftlichkeitsrechnung kann es immer wieder vorkommen, dass die Bedürfnisse des Kunden sich verschieben. Das mache letztendlich die genaue Kundenanalyse so wertvoll. „Kundenberater müssen sich immer selbst die Frage stellen, welche menschlichen Aspekte oder Faktoren berücksichtigt werden müssen, damit die Bedürfnisse in Bezug auf das Heizsystem optimal abgedeckt sind“, ergänzt der Verkaufsleiter.
Wie will der Kunde heizen?
Laut Di Pietros Erfahrung spielen ganz klar die sozialen Faktoren in die Entscheidungsprozesse der Kunden zum Heizsystem mit rein. Tätigkeit, Bildungsabschluss, Familie, kurz vor der Rente – Es gibt diverse Heizsysteme, die unterschiedlich und stimmig auf diese jeweiligen Faktoren ausgerichtet sind. „Grundsätzlich kann man sagen, dass der monetäre sowie der Umweltaspekt priorisiert werden“, berichtet Di Pietro.
Bezüglich des Umweltaspekts sollte aber nicht von CO
2-Ausstoss, Kosten oder Aufwand beim Heizsystem gesprochen werden, vielmehr gehe es um die persönlichen Einsparungen gegenüber der Umwelt, also Fragen zum persönlichen Beitrag für die Umwelt oder dem Fussabdruck.
Die Trends der Heiztechnologie
Die Marktzahlen in der Schweiz machen einen Trend in Sachen heizen deutlich: Wärmepumpen wurden im zweistelligen Prozentbereich neu installiert. Sämtliche Studien belegen den Anstieg unter den installierten Wärmepumpen in der Schweiz, beispielsweise durch die
Fachvereinigung für Wärmepumpen Schweiz (FWS),
Statista sowie das
Bundesamt für Statistik (BFS).
Faktoren, die zum Anstieg führen, sind laut Di Pietro neben dem Umweltaspekt und niedrigen Unterhaltungskosten unter anderem auch die möglichen Förderbeiträge und Steuerabzüge.
Trotz des Anstiegs unter den erneuerbaren Heizsystemen bleiben Heizträger auf Basis fossiler Rohstoffe beliebt. Auch hierfür nennt der Verkaufsleiter der Domotec AG Gründe: "Der monetäre Aspekt rückt hier in den Vordergrund. Solang eine Heizung läuft, will man diese ungern auswechseln. Der zeitliche Aspekt ist aber oft das Hauptproblem, Über ein neues Heizsystem macht man sich meist erst wieder Gedanken, wenn das Bestehende bereits ersetzt werden muss. Der einfachste Weg ist dann eine neue Öl- oder Gasheizung."